Donnerstag, 12. Dezember 2013

Knusper Knusper Knäuschen …
Märchenhaftes Lebkuchenhaus


… ich hätt eine Freud mit diesem Häuschen!, raunte sie mir zu, die alte, buckelige Hex. Aber gerade, als ich mich umdrehen und ihr in einer selbstlosen und großzügigen Geste das aufwendige Backwerk in die runzligen Hände drücken wollte, hab ich sie aus Versehen angerempelt, eh nicht viel, trotzdem ist sie in den Ofen geflogen und dort jämmerlich verbrannt. Ihre letzten Worte konnte ich nur mehr ganz dumpf wahrnehmen, aber ich glaub, sie hat mir noch sagen wollen, dass ich das Rezept und die Anleitung für das Häuschen unbedingt vor Weihnachten noch verbloggen soll. Na gut.

Märchenhaftes Lebkuchenhaus


Mein Blick auf Lebkuchenhäuser ist etwas verklärt: Wir haben als Kinder zu Weihnachten nicht nur einmal wunderhübsch verzierte Hexenhäuser erhalten.
Dieses Häuschen hab ich bereits 2008 in der Dezember-Ausgabe der Living at home entdeckt. Nachgebacken hab ich es schon letztes Jahr, bin dann aber nicht mehr dazu gekommen, es zu veröffentlichen … Das Lebkuchenrezept selbst ist übrigens so gut, dass ich auch heuer danach gebacken habe – völlig uncoole Retro-Lebkuchen, ohne Spritzglasurornamente oder Zuckerkugel-Schnickschnack, nur verziert mit Nüssen und kandierten Kirschen.

Zutaten für ein Lebkuchenhaus

160 g Honig (Originalrezept: 80 g Honig und 80 g Zuckerrübensirup)
80 ml Wasser
180 g Gelbzucker (Originalrezept: brauner Zucker)
30 g Lebkuchengewürz
250 g Butter, gewürfelt
1 TL Natron
1 Prise Salz
600 g Mehl

1 buntes Fruchtzuckerl für das Fenster

2 Eiklar (Größe M)
400 g Staubzucker

kleine bunte Zuckerperlen
kleine und große silberne Zuckerperlen
10 – 20 Geleehimbeeren
50 g grünes Marzipan

1. Für den Lebkuchenteig Honig mit Wasser und Gelbzucker aufkochen. Lebkuchengewürz und Butter dazugeben und mit einem Schneebesen unterrühren, bis die Butter geschmolzen ist. Zum Schluss noch Natron und Salz unterrühren und etwas überkühlen lassen. Das Mehl unterkneten, den Teig mit Frischhaltefolie abdecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen.

2. Für die Teile des Hauses Schablonen aus Karton ausschneiden, und zwar für die Bodenplatte, Vorder- und Rückseite des Hauses, die Seitenteile und die Dachflächen. Die Maße der einzelnen Teile sind auf den beiden folgenden Bildern angegeben.

3. Am nächsten Tag den Teig in mehreren Portionen auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 6 – 7 mm dick ausrollen. Folgende Teile ausstechen bzw. ausschneiden:


·        1 Bodenplatte
·        2 Seitenteile
·        1 Vorderseite – ein rundes Fenster ausstechen und eine Haustür ausschneiden – die Haustür separat backen
·        1 Rückseite
·        2 Dachflächen
·        2 – 3 Tannenbäume in zwei Größen
·        6 – 8 Blumen in zwei Größen


4. Die Teile auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und im vorgeheizten Rohr bei 190 °C etwa 15 – 18 Minuten backen.

5. Achtung: Beim Backen des Blechs mit der Vorderseite das Fruchtzuckerl zerbröseln und nach halber Backzeit in die Fensteröffnung streuen – die Zuckerlbrösel schmelzen beim Backen und hinterlassen ein buntes Fensterglas.

6. Nochmal Achtung: Sofort nach dem Backen der beiden Dachteile  einen Kochlöffelstiel unter jeweils eine kurze Seite legen, sodass sie sich etwa aufbiegen. So erkalten lassen.


7. Vorder- und Rückseite des Hauses mithilfe der Schablone noch einmal nachschneiden. Alle Teile vollständig auskühlen lassen.

8. Für die Spritzglasur Eiweiß steif schlagen, dabei nach und nach den Staubzucker zugeben. Glasur in einen Spritzbeutel mit kleiner Lochtülle füllen.

9. So, jetzt kommt der etwas knifflige Teil: das Zusammenbauen. Ich hab hier mit Zahnstochern bzw. kleinen Spießchen als Stützen gearbeitet – sie können dann wieder entfernt werden, wenn der Zuckerguss getrocknet ist und das Häuschen zusammenhält. Zuerst alle vier Seitenteile auf der Bodenplatte mit reichlich Zuckerguss zusammensetzen – die Seitenteile dabei von außen mit Spießchen (oder auch zusammengeknülltem Zeitungspapier) stützen, weil sie ja etwas schräg nach außen hängen. Etwa 1 Stunde gut trocknen lassen.

10. Dann das Dach mit Zuckerguss ankleben und wieder gut trocknen lassen.

11. In der Zwischenzeit Tannenbäume und Blumen mit Zuckerguss und Zuckerperlen verzieren. Seiner Phantasie kann man dabei freien Lauf lassen. Ich finde, es sieht sehr hübsch aus, wenn mit Zuckerglasur Tupfen und Linien aufgezeichnet werden und der Lebkuchen dann kopfüber in Zuckerperlen getaucht wird, sodass die dann am Guss kleben bleiben.

12. Die Haustür mit einem kleinen Kranz aus grünem Marzipan, Zuckerglasur und Silberperlen schmücken.


13. Wenn das Haus getrocknet und stabil ist, die sichtbaren Stützen entfernen. Zuerst einmal rundherum die Ansatzstellen dekorativ mit Zuckerguss verzieren – so bekommt es zusätzlichen Halt und Löcher oder Unregelmäßigkeiten werden verdeckt. Das Dach im Abstand von etwa 1,5 cm mit Längsstreifen verzieren, die Enden der Streifen mit je einer großen Silberperle schmücken. Auf den Dachfirst Geleehimbeeren setzen.

14. Die Bodenplatte rundherum mit Zuckerguss begrenzen und einige Geleehimbeeren hineinsetzen.

15. Auf der Hauswand und dem Dach werden dann mit Zuckerguss die Blumen angeklebt. Als Blumenstengel wird grünes Marzipan zu dünnen Rollen geformt und ebenfalls angeklebt, genauso wie einige Blätter aus Marzipan.


16. Nun noch die Haustür und die geschmückten Tannenbäume platzieren – und FERTIG! Echt süß …

4 Kommentare:

  1. ich muss mit meinen beiden Enkelmädchen im nächsten Jahr auch unbedingt eins oder zwei bauen. Das sieht ja toll aus. Hübsche Deko

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