Donnerstag, 31. Dezember 2015

#Foodblogbilanz2015


Traditionen schaffen – da bin ich gerne dabei, liebe Sina! Hier also kurz und knackig meine ganz persönliche Foodblogbilanz für das Jahr 2015:

1. Was war 2015 dein erfolgreichster Blogartikel?

Meistgelesen: Supermutter, die

2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?

Ein schöner Nachmittag mit meinen Kindern und unserem Hund, der in einer spannenden Begegnung und einer köstlichen Mahlzeit endete.

Die erste Torte meines kleinen Minimädels – sie machte uns so richtig stolz.

Ich mit König Nesselbart auf Tour – was für ein tolles Team!

3. Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert?

Claudio nähert sich mit unbeschreiblich schönen Worten und Bildern meinem Lieblingskraut an, der Brennnessel. Wie gern hätte ich diesen Beitrag geschrieben. Und seine Gnocchi sind sowieso eine Sünde wert.

Micha hat mich mit ihrer Sommertarte auf die Sekunde eingefangen – und hält mich immer noch fest. Weitere Happen der Jahreszeiten-Galette folgen bald.

So kreativ und verspielt kann es zugehen in der Weihnachtsbäckerei. Liebe Kathrin, das will ich auch!

4. Welches der Rezepte, die du 2015 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum?

Ganz klar: Mein 100 % Brot. Es ist der Alltagsklassiker bei uns, das Rezept beherrsche ich im Schlaf.

5. Welches Koch- oder Blog-Problem hat dich 2015 beschäftigt? Und hast du es gelöst?

Beschäftigt hat mich vor allem die Frage, ob Das Mädel vom Land sozialer werden soll … Facebook, instagram & Co: Warten sie auf mich? Bringen mich Social Media weiter – oder fressen sie einfach nur meine Zeit? Ich habe für mich noch keine Antworten gefunden.

6. Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet?

Da kann ich mich schwer entscheiden … Die vegane Sachertorte? Sie war bombastisch … Oder mein Coke White, mit dem ich endlich so richtig zufrieden bin?

7. Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf dein Blog gekommen sind?

Leider denke ich viel zu selten daran, mich durch die Suchbegriffe in meiner Bloggerstatistik zu klicken – da sind bestimmt jede Menge Schenkelklopfer dabei. Der schrägste Suchbegriff derzeit: Eingeweichte Rübenschnitzel. Ähm, tja …

8. Was wünschst du dir und deinem Blog für 2016?

Für uns beide wünsche ich mir, dass mir die Freude am Bloggen erhalten bleibt und ich es schaffe, offen für Neues und gleichzeitig authentisch zu bleiben.

Euch allen alles Liebe und Gute für das neue Jahr!
Schön, dass ich euch an meiner Seite weiß …
Mittwoch, 23. Dezember 2015

Frohe Weihnacht!


Ihr Kinder, sperrt die Näschen auf,
es riecht nach Weihnachtstorten;
Knecht Ruprecht steht am Himmelsherd
und bäckt die feinsten Sorten.

Ihr Kinder, sperrt die Augen auf,
sonst nehmt den Operngucker:
Die große Himmelsbüchse, seht,
tut Ruprecht ganz voll Zucker.

Er streut – die Kuchen sind schon voll –
er streut – na, das wird munter:
Er schüttelt die Büchse und streut und streut
den ganzen Zucker runter.

Ihr Kinder, sperrt die Mäulchen auf,
schnell! Zucker schneit es heute;
Fangt auf, holt Schüsseln – ihr glaubt es nicht?
Ihr seid ungläubige Leute!

Paula Dehmel (1862 – 1918) / Weihnachtsschnee


Weihnachten spüren und erleben, wie ein Kind es tut: Verspielt, unbeschwert, mit großer Neugier und weit geöffnetem Herzen. Mit dem festen Glauben an das Mögliche im Unmöglichen und daran, dass manchmal auch Wunder gescheh’n. Das ist meine Wunschvorstellung – für mich, für euch.


Weihnachten 2015 ist so anders. Die Herbergssuche erleben wir nicht wie gewohnt nur im übertragenen Sinn. Dieses Weihnachten ist Erfahrung, nicht bloß Erinnerung. Etwas verändert sich, das spüren wir in aller bedrohlichen Wirklichkeit, hautnah. Aber auch wenn Veränderung Angst machen kann – gleichzeitig birgt sie Bereicherung und Neuanfang.

Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.
Laotse

Euch allen ein gesegnetes Weihnachtsfest!
Montag, 21. Dezember 2015

Leibgerichte:
Kürbisleckerlis mit Erdnussbutter


Ich koche fast nur die Lieblingsspeisen vom Opa – oder zumindest das, von dem ich weiß, dass er es mag, erwähnte meine Oma einmal ziemlich beiläufig bei einer Plauderei auf der Bank vor ihrer Haustür.
Auf meine Frage nach ihren Beweggründen dafür meinte sie: Weil dann der Opa kräftig zulangt. Und solange er ordentlich isst, weiß ich, dass es ihm gut geht.

Freitag, 18. Dezember 2015

Aller guten Kekse sind drei:
Honigschnitten | Mostkeks | Raunigel aka Rawutzl


Erst ein mickriges Weihnachtskeks-Rezept in diesem Advent? Und das bei einer Mutter, die jedes Jahr zwischen 20 und 30 Sorten bäckt (siehe oben)? Stimmt, das geht gar nicht. In aller Eile seien daher so kurz vor dem Heiligen Abend noch drei meiner Weihnachtslieblinge verraten - Kekse, die seit meiner Kindheit alljährlich gebacken werden und die ich tatsächlich über alle Maßen liebe – und esse.

Donnerstag, 17. Dezember 2015

Rezension: >> Mix it <<


Ein Mixer-Kochbuch also. Nicht das erste, nicht das einzige auf dem Markt. Aber Neuland für mich, ganz definitiv. Drei Fragen gleich zu Beginn:

  1. Wofür brauche ich den Mixer in den Rezepten ganz konkret?
  2. Funktionieren die Rezepte auch mit einem ganz normalen Mixer?
  3. Ist die Art und Weise, mit dem Mixer zu kochen, so neu, dass es eigene Kochbücher braucht?

Dienstag, 15. Dezember 2015

Erbstücke:
Omas Lebkuchen, ein altes Familienrezept


In meiner Erinnerung ist Weihnachten untrennbar mit einem ganz besonderen Geschmack verbunden: Dem Geschmack von Omas Lebkuchen. Zu keiner Zeit kostete ich irgendwo einen besseren und so ist es noch heute. Dank Omas Rezept hole ich mir die Wintertage von damals zurück, als weiße Weihnachten die Regel und nicht die Ausnahme waren. Wir saßen alle rund um den großen Tisch in der Küche, der Onkel erzählte Witze ohne Unterlass, wir lachten und sangen Lieder. Unvergessen bleibt mir auch der Nachmittag, als wir alle in der Stube zu lateinamerikanischen Rhythmen tanzten, jung und alt – und Oma im Rollstuhl.

Samstag, 12. Dezember 2015

Luxus:
Lussekatter | Julgalt


Sonnengelbes Safrangebäck in Zeiten winterlicher und menschlicher Kälte: Das ist Luxus. Luxus, der sich um Magen und Herz schmiegt, beides wiegt und wärmt. Ich bin verliebt.

Freitag, 11. Dezember 2015

Rezension: Hildegard und ich


Hildegard und ich, wir sind gute Freundinnen. Wobei ich natürlich nicht weiß, ob diese Freundschaft auf beiden Seiten bestünde, würde die großartige Visionärin noch unter uns weilen. Sie selbst ist gegangen, aber sie hat uns einen riesigen Schatz an Wissen und Weisheiten hinterlassen, der viele Menschen bis heute inspiriert und stärkt.

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Rezension: Junikas Lieblingsrezepte + Gewinnspiel!


!!! NACHTRAG vom 16.12.2015: Die kleine Glücksfee hat das Los von Katrin aus dem Topf gezogen. Herzlichen Glückwunsch, liebe Katrin! Bitte teile mir per Mail deine Postadresse mit, damit ich dir deinen Gewinn zusenden kann!

Das erste Junika-Buch, Junika beginnt zu essen, hat mich voll und ganz überzeugt. Nicht, dass ich dadurch von Breikost auf BLW, also Baby Led Weaning, umgestellt hätte, das nicht. Aber ich konnte mir trotzdem viele Ideen und Anregungen holen und fand die Rezepte spannend und modern.

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Matcha ist ja so 2014:
Kurkuma-Milch | Golden Milk


Oder 2013? Na, ist ja ganz egal. Von gestern halt. Der neue Stern am Superfood-Himmel, das ist Kurkuma. Strahlend gelb und so was von gesund. Es gilt als verdauungsfördernd, energiespendend, krebshemmend, antioxidativ und entzündungshemmend. Unter anderem. Kein Wunder, dass das allseits bekannte Gewürz aus der indischen (dort wird Kurkuma seit 4000 Jahren verwendet!) und südostasiatischen Küche grade gehypt wird auf Teufel komm raus. Kein Kochbuch, kein Blog aus der Kategorie Vollwertküche 2.0 kommt derzeit ohne aus.

Dienstag, 8. Dezember 2015

Rezension:
Süßer Sonntag


Ein Buch wie es herrlicher nicht sein könnte, ist Süßer Sonntag von Ilse König, Clara Monti und Inge Prader. Die drei Damen haben sich mächtig ins Zeug gelegt, um Das Backbuch für den schönsten Tag der Woche zu schaffen – und es ist ihnen gelungen!

Samstag, 5. Dezember 2015

Morgen kommt der Nikolaus!
Lebkuchen-Nikoläuse


Und falls es passieren sollte, dass mich das Minimädel nach seinem Besuch wieder so wie im vergangenen Jahr verschwörerisch beiseite nimmt, um mir ihren Verdacht zuzuflüstern, das sei doch jetzt der Papa von der Alexandra gewesen, nur eben verkleidet, so weiß ich, was ich dann sage:

Mittwoch, 2. Dezember 2015

In der Apfelmuswerkstatt:
Rosarotes Lieblingsapfelmus | Karamellisiertes Limoni-Apfelmus aus dem Ofen | Schnelles Bratapfelmus | Apfelmus gegen Liebeskummer


Diese Naturwissenschaft … Wieder einmal hat sie akademisch belegt, was der Hausverstand doch längst schon weiß: SelberköchInnen ernähren sich gesünder. Der Erkenntnisgewinn aus diesem Ergebnis ist mager auf den ersten Blick, aber hey, das dicke Ende kommt ja noch: Sie tun das nämlich nicht nur daheim, sondern auch dann, wenn sie außer Haus essen. Sagt die Studie. Und das ist wirklich interessant.

Samstag, 28. November 2015

Halbwissen: Pizza
Alltags-Pizzateig | Besserwisser-Pizzateig


Ich habe überhaupt nichts gegen Geheimniskrämerei – vor allem dann, wenn es bedeutet, dass ich in den Geheimnissen anderer ein bisserl kramen darf. Und diese Gelegenheit habe ich bald, dank Sandra und ihrem Pizza-Blogevent, auf dessen Zusammenfassung ich mich schon sehr freue.

Dienstag, 24. November 2015

Innere Weis(s)heit:
Stoppelfuchs


Der erste Schnee zuckerte gestern vom Himmel und legte sich knisternd ins welke Gras. Heute ist die Landschaft bereits in frostiges Weiß gehüllt. Hab ich schon einmal erwähnt, dass ich den Winter mag? Die Kälte ruft einen uralten Instinkt in mir wach – einen, der mir sagt, ich solle mich fett futtern, um gerüstet zu sein für die kommende karge Zeit. Wenn mein Intellekt diesen Instinkt ins Jetztgerade übersetzt, bedeutet das: Ein Rezept für ein Lebkuchenhaus ausfindig machen. Bratwürstel für den kommenden Sonntag bestellen. Welche Kekse dieses Jahr? Krampusse backen – oder doch lieber Nikoläuse? Heuer zum ersten Mal Lussekatter am 13. Dezember? Und das Essen für den Heiligen Abend planen.

Freitag, 20. November 2015

Der innere Zwang, den Mund aufzumachen:
Kamutweckerl mit Kartoffeln und Joghurt


Es ist ein leichtes, in den kleinen Mann verknallt zu sein. Allein beim Essen: Das süße Schnäbelchen, das sich beim ersten Bissen nur zaghaft öffnet und sich dann immer, immer verzieht, egal, wovon er gerade kostet. Das leise Babyschmatzen, das interessierte Schmecken, das insistierende Verlangen nach mehr (oder auch nicht).

Dienstag, 17. November 2015

Kindermund tut Fragen kund:
Braunbären-Kekse


Mama, woraus wird eigentlich Wasser gemacht?

Ähmm …

Dienstag, 10. November 2015

Rezensionen:
Organic Cooking | Kochen für Polly | YOGA Kitchen


Ich gebe es zu, meine Augen waren größer als mein Magen, als ich mir beim TRIAS Verlag gleich drei Rezensionsexemplare bestellte. Nein – natürlich größer als die zeitlichen Kapazitäten, die mir derzeit zur Verfügung stehen. Was daher nun folgt, ist eine Rezension im Dreierpack. Das passt auch ganz gut, denn die drei Bücher fügen sich thematisch bestens zusammen. Ja, auch das Yoga-Kochbuch passt dazu – welche Mutter braucht nicht so manches Mal ein kraftvolles OMMMMM in ihrem Leben?

Samstag, 7. November 2015

Verknappung im Überfluss:
Carpaccio vom Kräuterseitling


Willst du was gelten, mach dich selten. Eine paradoxe Weisheit, die in ihrer Widersprüchlichkeit alles andere als haltlos ist. Es ist nämlich genau das Gefühl der Unerreichbarkeit, das verkrampfte Willhaben-Reflexe in uns auslöst. Was nicht (mehr) greifbar ist, begehren wir umso mehr. Ein Klassiker: Die Bar-Bekanntschaft, die genau in dem Moment vom Durchschnittstypen zum Superhero mutiert, in dem das Telefon still bleibt.

Mittwoch, 4. November 2015

Wer cool sein will, muss früh damit anfangen:
Brioche-Eidechsen und Brioche-Eichkätzchen


Der Coolness-Faktor ist gar nicht zu unterschätzen, auch bei den Kleinen nicht. Mein sechsjähriges Patenkind M. befreie ich damit ganz locker aus den Fängen von Bitzelei und Miniweltenschmerz. Hey Kleiner, rufe ich ihm in solchen Momenten zu, weißt du denn nicht mehr, was wir ausgemacht haben? Coole Goli*, cooles Patenkind?
Augenblicklich weicht dann die Angestrengtheit aus seinem Gesicht, ein Lächeln scheint mich an. Cool sein will schließlich jeder, ich natürlich auch. Um genau zu sein: Mein Ziel ist die uneingeschränkte Herrschaft im Goliversum, cool soll für meine Patenkinder mein zweiter Vorname sein.

Montag, 26. Oktober 2015

Rezension:
Türkei vegetarisch


Na das hab ich ja gut gemacht: Drei Bloggerinnen, die ich sehr gerne mag, Dorothée, Susanne und Micha, haben sich bereits an den pikanten Rezepten im neuen Kochbuch Türkei vegetarisch von Orkide & Orhan Tançgil abgearbeitet. Bleiben mir noch die süßen – wie perfekt ist das?

Freitag, 23. Oktober 2015

Herbstfarben:
Herbstgalette mit Zwetschken, Apfel & Birne


Die letzten Zwetschken der Saison, sie wisperten mir zu: Rette uns! Rette uns!
Wovor?, fragte ich.
Vor den Zeichen der Zeit!, raunte die eine. Vor Tod und Verderben!, setzte eine andere nach.
Aber natürlich, sagte ich und streichelte zart über ihre kleinen dunkelblauen Wangen. Das mach ich doch gern.

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Zwischenruf: Ochs im Glas

© Hanna Gassner

Gestern startete die 8-teilige Doku-Serie Ochs im Glas, eine Kochshow der ziemlich anderen Art: Es geht um 3 Männer, 1 Ochsen, 1000 Gläser, 2 Wochen Zeit. Und ganz viel Bewusstseinsbildung!

Mehr zum Projekt hier.

Folge 1 trägt den Titel CARSON und kann noch bis 27.10.2015 in der ORF TVthek abgerufen werden
Dienstag, 20. Oktober 2015

Rezension:
Vegan Chocoholic


Erinnert ihr euch an die grandiose vegane Sachertorte? Ja, ihr erinnert euch? Die Torte war so köstlich, so umwerfend, dass Profiköche, Akademiker unterschiedlichster Grade, selbst geistliche Würdenträger vor ihr nieder knieten. Na ok, ich übertreibe. Was aber auf jeden Fall der Wahrheit entspricht: Sie war einfach unglaublich gut. So gut, dass mir die Kombination aus Vegan und Schokolade wenn schon nicht als unfehlbar, so zumindest als unschlagbar gilt. Das Buch Vegan Chocolate von Fran Costigan, aus dem das Rezept zur veganen Sachertorte stammt, hatte mich schon beim ersten Durchblättern. Ob es auch bei Vegan Chocoholic von Philip Hochuli so war? 

Freitag, 16. Oktober 2015

Das 100 %-Brot zum World Bread Day 2015


Man weiß, wenn es die große Liebe ist. Man weiß und spürt es. Zwischen Menschen ist das so – und auch beim Essen. Und da wie dort sind es wohl die kleinen Momente, die wirklich wichtig sind. Zum Beispiel? Das Schnuppern am warmen Brotlaib, wenn er aus dem Ofen kommt, das Krachen und Knistern seiner Kruste. Das erste schüchterne Hineinschmecken, der erste Bissen – lauter kleine kulinarische Momente, die für mich eine große Liebe bedeuten: Die Liebe zu selbst gebackenem Brot.

Dienstag, 13. Oktober 2015

Die machen tatsächlich blind und rabiat:
Rahmkipferl mit Uhudler-Gelee


Wein aus Uhudler-Trauben mache blind und rabiat, so hieß es früher und heißt es hier und da noch immer. Uhudler-Saft hingegen, das beerig-säuerliche Blut der Concord-Trauben meines Vaters, dürfte diese Eigenschaft nicht besitzen, schließlich trinken wir ihn seit Jahren. Allerdings, ich muss gestehen: Wenn es um fruchtig gefüllte Rahmkipferl geht, keimen ganz bestimmte Gefühle in mir auf. Sie machen mich blind vor Liebe. Und auch ein bisserl rabiat, wenn ich das letzte Stück gegen Fressfeinde verteidigen muss …

Samstag, 10. Oktober 2015

Erntezeit für Opa Sepp


Kindern die Welt der Lebensmittel spürbar, greifbar, erfahrbar zu machen, ist ein so guter Weg, sie zu mündigen Essern zu erziehen. Denn wenn sie einmal neugierig geworden sind, kann sie (fast) nichts mehr halten. Seit ich Mutter bin, darf ich diesen gängigen Lehrsatz der Ernährungspsychologie immer wieder am eigenen Leib erfahren – und fühle mich durch meine ganz persönlichen Erlebnisse bestärkt, ihn weiter zu tragen.

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Rezension:
Vom Glück gemeinsam zu essen


Wrenkh, der Name steht für Pionierarbeit in Sachen vegetarischer Vollwerternährung: Christian Wrenkh eröffnete in den 1980er Jahren als einer der ersten ein vegetarisches Restaurant in Wien, zu einer Zeit, als fleischlos nur die Beilagen waren und der berühmt berüchtigte Beilagenteller neben einer süßen Mehlspeis’ oft die einzige, wenn auch gnadenlos fade, Alternative war (was hab ich ihn im Laufe meiner vegetarischen Jahre hassen gelernt). Den Spitzenkoch hat es mittlerweile nach Hamburg verschlagen, Platz also für seine beiden Söhne, Leo & Karl, in seine Fußstapfen zu treten. 2009 übernahmen sie das Restaurant und den Kochsalon in Wien – und sie machen das gut, wie es scheint. Zum eigenen Kochbuch ist es da vermutlich ein nicht allzu großer Schritt.

Freitag, 2. Oktober 2015

Die Quadratur des Kreises und ein kleiner Zwetschkendieb:
Mühlviertler eckige Zwetschkenknödel


Die Quadratur des Kreises gehört zu den Celebs unter den mathematischen Problemen. Vermutlich ist sie sogar deren ungekrönte Königin. An ihr haben sich schon viele Leut’ – berühmte, g’scheite - die Zähne ausgebissen. Ach, hätten sie nur uns gefragt, uns Mühlviertler. Wir hätten ihnen gerne bei der Kreisquadratur geholfen. Dazu hätten sie nur mit uns in die Küche marschieren müssen, wir hätten ihnen dann schon gezeigt, wie das geht. Hätten wir halt Knödel gemacht, Mühlviertler Zwetschkenknödel. Die waren noch nie rund, wie es sich für Knödel eigentlich gehört. Immer schon eckig waren die und sind es noch heute. Hätten wir dann zur Feier des Tages auch noch was Feines zum Essen gehabt. Hätten sie nur uns gefragt!

Montag, 28. September 2015

Rezension:
Das große Familienkochbuch


Familienküche: Yeah! Nix passt grad besser in mein (Küchen)Leben als das. Geneigte LeserInnen wissen, dass ich dabei so meine Herausforderungen zu meistern habe. Ein heikles Minimädel (das aber immer toleranter wird, ja, wirklich – kürzlich aß sie Spinatrisotto!) und ein kleiner Mann, der das Essen erst lernen muss. Irgendwo dazwischen, da stehe ich. Und bin immer dankbar für Ideen fernab von Standardbrei, Palatschinken und Nudelsuppe ohne Karotten.

Mittwoch, 23. September 2015

Under the dome:
Bidlingfleck


Der Hof meines Bruders, mein Elternhaus, ist ein unerschöpflicher Quell an Gartenfrüchten, an denen auch ich immer noch ganz selbstverständlich teilhaben darf. Heuer scheint sich rund um den Obstgarten ein zwetschkenfreundlicher Mikrokosmos gebildet zu haben, eine durchsichtige Kuppel, drinnen unzählige pralle, gesunde, dunkelblau leuchtende Früchte, draußen verschrumpelte Wurmlinge.

Freitag, 18. September 2015

Urkeksi:
Fruchtschmetterlinge


Das Spiel mit der Sprache ist ein schönes Spiel. So bin ich auch immer für Worte und Unworte des Jahres zu haben. 2012 verfehlte ein superliebes Wort nur knapp die Wahl zum Jugendwort des Jahres: Urkeksi. Moi, ist das nicht süß? Wenn etwas toll ist und ganz furchtbar spitze, dann ist es urkeksi. Ich hab zwar noch nie jemanden gesehen, dessen Lippen dieses Wort auch tatsächlich formten, aber bitte – hier steht es schwarz auf weiß.

Sonntag, 13. September 2015

Pasta Perfetta:
Tagliatelle mit Tomatensauce nach Marcella Hazan


Es ist schon etwas her, dass mir meine Glücksgöttin aus heiterem Wolkenhimmel eine Pastamaschine in den Schoß legte. Sie dachte sich wohl, so ein Gerät würde mir gut stehen, tauchte die Finger von Micha tief in das Glas mit den unzähligen Losen ihrer Festspiel-Teilnehmer, lotste sie ein wenig nach links und dann ein kleines Stück nach oben. Genau dorthin, wo sich das Zettelchen mit meinem Namen befand. Dann musste Micha nur noch zugreifen – und die Pastamaschine von GEFU war so gut wie auf dem Weg.

Mittwoch, 9. September 2015

Wie man sich Freunde macht (und wie nicht):
Birnen-Joghurt-Steckerleis mit Waldmeister


Zwei Knaben, Fritz und Ferdinand, / die gingen immer Hand in Hand, / und selbst in einer Herzensfrage / trat ihre Einigkeit zutage.

Sie liebten beide Nachbars Kätchen, / ein blondgelocktes kleines Mädchen. / Einst sagte die verschmitzte Dirne: / Wer holt mir eine Sommerbirne, / recht saftig, aber nicht zu klein? / Hernach soll er der Beste sein.

Montag, 7. September 2015

Hübsch wie tausend Sterne:
Hübsch wie tausend Sterne-Torte


Obwohl ich mich getrost und aus echter Überzeugung als emanzipiert bezeichnen würde, trage ich tief in mir das Gefühl, dass ich nicht alles selber können muss. Männersachen halt. Ich muss keine Zäune reparieren, keine Hausfassade neu gestalten und keine Waschmaschine anschließen können. Mag sein, dass damit mein Emanzipiertsein auf etwas wackeligen Beinen steht. Aber man kann es ja auch anders anders sehen: Ich muss gar nichts. Auch das ist Emanzipation.

Samstag, 5. September 2015

Oh, wie schön ist Málaga (vermutlich):
Malaga-Eis


Wann ich das erste Mal meine Zunge in Malaga-Eis tunkte und wo das genau war? Hm. Vermutungen lassen sich anstellen: Ich, ein viel zu braver Teenie, die Füße in hawaiibunten Espandrillos (es heißt Espadrilles, ich weiß), ein aberwitzig normaler Hochsommer mit so viel freier Zeit, dass es bald langweilig wird, ein kleiner Eissalon irgendwo im Nirgendwo. Ob es Liebe war gleich beim ersten Mal? Auch da lässt mich meine Erinnerung im Stich, fest steht jedoch: Heute ist es Liebe, eine ganz große.

Donnerstag, 3. September 2015

71:
Shiny Salad


Nun sitze ich hier seit einer gefühlten Ewigkeit und versuche, Worte zu finden, die irgendwie einen Sinn ergeben. Ich schaffe es nicht. Es schmerzt zu sehr, dass die Flüchtlingskatastrophe 2015  ihren so tragischen Höhepunkt im Erstickungstod von 71 Menschen in einem Kühl-LKW finden musste, mitten in Europa, hier in Österreich. Und dass es auch jetzt noch Menschen gibt, die hetzen und hassen und warten und zuschauen. Die meinen, der Krieg auf dieser Welt gehe uns nichts an.

Samstag, 22. August 2015

The Beauty of the Beast


Die Brennnesselsamen-Erntezeit ist angebrochen! Das nehme ich zum Anlass für eine kleine, mit Sicherheit unvollständige hauswirtschaftliche Aufstellung, wie sich die Brennnessel, meine wunderschöne, duftende Wildpflanzenkönigin, bevorraten und für spätere kulinarische Herzensangelegenheiten aufheben lässt:

Mittwoch, 12. August 2015

In Yotam I trust:
Hummus nach Yotam Ottolenghi


Oder: Das ist der richtig gute Stoff.

Selten gelingt es mir, Gerichte genau nach Rezept zu kochen. Hier ist mir die Zuckermenge zu hoch, da habe ich ein Gewürz nicht vorrätig und ersetze es durch ein anderes, dort lasse ich ungeliebte Zutaten einfach weg. Statt einer beschichteten Pfanne nehme ich einen normalen Topf, Zubereitungschritte, deren Sinn ich nicht (er)kenne, überspringe ich mit einem lässigen Pfff zwischen den Zähnen. Warum? Weil es funktioniert. Nur ganz selten gehen derart vermädelte Kochereien schief.

Montag, 10. August 2015

Rezension:
Gesund backen mit Veganpassion


Stina Spiegelbergs erstes Buch, Das große Veganbackbuch, habe ich im Buchladen vor nun schon längerer Zeit nach einigem Durchblättern wieder ins Regal zurückgestellt – zu margarinelastig war es mir, zu viel an Sojasahne und Cuisine wurde verwendet. Das Gefühl kam auf, veganes Backen bestünde lediglich aus dem simplen Ersetzen tierischer Zutaten durch die entsprechenden tierfreien Alternativen. Dafür brauche ich kein Kochbuch, dachte ich mir.
Ihr neues Buch hingegen, Gesund backen mit Veganpassion, hat mich aus zwei Gründen neugierig gemacht: Zum einen wegen dem Wörtchen Gesund im Titel – wenn vegane Küche an sich schon für eine gesunde Küche steht, was dürfte ich mir dann von einer gleich doppelten Betonung erwarten? Zum anderen erhoffte ich mir eine Weiterentwicklung von Stina Spiegelbergs Rezepturen – in Richtung einer kreativeren und vielfältigeren Herangehensweise an veganes Backen.

Freitag, 7. August 2015

Blumen für Erika


Welche Frau träumt nicht davon, es würde sich jemand für sie – und nur für sie – hinsetzen mit einem unbeschriebenen Blatt Papier, die Gedanken erst schweifen lassen und dann zu Worten, Sätzen und Reimen fügen, bis schließlich ein Gedicht entstünde, das ihr, dieser einen Frau, nun wirklich alle Ehre macht …

Mittwoch, 5. August 2015

Rezension:
Junika beginnt zu essen


Junika beginnt zu essen: Ein Buch, das mir wie gerufen kommt – denn auch der kleine Mann hat ja vor nicht allzu langer Zeit mit dem richtigen Essen begonnen.
Ganz klassisch bin ich die Sache beim Minimädel angegangen: Nach und nach habe ich Breimahlzeiten mit fixen Grundkomponenten (Milch, Getreide, Obst, Gemüse, Fleisch) eingeführt und diese je nach Saison und Gusto variiert. Wir sind beide sehr gut damit zurecht gekommen und so ging, als ich mir die Beikosteinführung für den kleinen Mann überlegte, der derzeitige Riesen-Trend in Sachen Babyernährung, das so genannte Baby Led Weaning (BLW), relativ spurlos an mir vorüber. Beim Baby Led Weaning wird von Anfang an auf Brei verzichtet – Beikost wird erst eingeführt, wenn das Baby selbständig sitzen und essen kann. Das System ist flexibel und individuell, meinen die Befürworter, die Sache mit dem Brei dagegen starr und … naja, nicht gerade lustbetont. Es stimmt schon, Brei gemahnt in ziemlicher Deutlichkeit an Krankenkost, trotz allem hat er aber seine Vorteile – zumindest aus meiner Sicht:

Montag, 3. August 2015

Verleiht keine Flügel:
Coke white


Weil nicht, dass da jemand auf die Idee kommt und mir eine Millionen-Euro-Klage um den Hals hängt. Dafür ist meine Portokassa definitiv zu schmal. Es ist ganz einfach so: Wer von diesem Cola trinkt, löscht seinen Durst, freut sich am Selbermachen – und am Geschmack. That’s it.

Sonntag, 2. August 2015

Bücherglück für …

Der kleinen, feinen Leserrunde, die an meinem ebensolchen Gewinnspiel teilgenommen hat, zuerst einmal ein herzliches Dankeschön für’s Mitmachen. Ich habe mich über jeden einzelnen Kommentar gefreut!

Freitag, 31. Juli 2015

Ein ungestyltes Türkisches Fladenbrot für den BBD # 76


Ähnlich wie Micha gehöre wohl auch ich den AFB, den Anonymen Food-Bloggern, an – ihre Beschreibung, wie das Ablichten eines sich oftmals zierenden Gerichts des Öfteren vor sich geht, trifft den Nagel auf den Kopf. Autsch!

Mittwoch, 29. Juli 2015

Rezension:
Lunchbox Revolution


Derzeit bin ich bekanntermaßen weit, sehr weit davon entfernt, mir überlegen zu müssen, womit ich mittags im Büro mich und meinen Körper genuss- und nährstofftechnisch so versorge. Aber immer mehr beschleicht mich angesichts der dahinrasenden Tage und Wochen das Gefühl, die Rückkehr in den Arbeitsalltag wird schneller wieder Realität sein als mir lieb ist. Die Lunchbox Revolution von Micaela Stermieri ist mir daher mehr als willkommen – zum Blättern, Vormerken und Probekochen.

Samstag, 25. Juli 2015

Wir retten … Sommergetränke:
Wassermelonen-Apfelessig-Tonic


Ich gehöre zu den Glücklichen, die mit einer weitgehend limonadenfreien Kindheit aufwarten können. Natürlich gab es hin und wieder Limonade, wie das sonntägliche Himbeerkracherl bei Oma und Opa. Was haben wir diesen rosaroten Sprudel geliebt! Meine Mutter aber weigerte sich standhaft, picksüße, aromatisierte und eingefärbte Limonaden auf Vorrat nach Hause zu tragen. Wie recht sie hatte. Und soweit ich mich erinnern kann, hat mich das auch gar nicht großartig gestört. Stattdessen löschte ich meinen Durst mit Ribiselsaft, selbst angesetzten Sirupen, frisch gepresstem Süßmost, kindgemachter Zitronenlimonade oder einfach nur … Wasser. Für dieses großartige, köstliche Getränk muss ich sowieso eine Lanze brechen. Ich bin unendlich dankbar dafür, in einem Land leben zu dürfen, in dem das Wasser in sehr guter Qualität aus der Leitung kommt. Das ist echter Luxus, finde ich.

Dienstag, 21. Juli 2015

Grün knuspern:
Green Chips aus Brennnesseln und Beinwell


Ein Paradebeispiel, ein Lehrstück, will man wissen, wie das geht, das Hypen:

  1. Man nehme ein olles Ding, sagen wir mal: Grünkohl.
  2. Man schaue, was es kann: Grünkohl ist reich an Antioxidantien? Volltreffer, es ist ein Superfood!
  3. Man gebe ihm einen schicken Namen … Kale? Perfekt.

Samstag, 18. Juli 2015

Kochen mit Wildkräutern ist …
Sauerkleecreme mit Walderdbeeren und Sauerkleeblütenzucker


… nachhaltig
Keine Kilometer in der Luft oder auf der Straße, kein Ressourcenverbrauch durch industrielle Aufbereitung, kein Verpackungsmüll. Reif geerntet, regional und saisonal sind Wildpflanzen sowieso.