Sonntag, 10. November 2013

Kinder, Kinder …
Kartoffel-Wedges mit Hagebutten-Ketchup


Eine Schokolade, einen grooooßen Schluck Bier, eine grrrrroße Wurst und Himbeersaft und Kuchen natürlich!

So sieht eine ideale Mahlzeit aus, wenn man den Pumuckl nach seinen Essenswünschen fragt.

Die Schokolade und die grrrrroße Wurst sind zwar auch ganz nach dem Geschmack des Minimädels, derzeit steht ihm der Sinn aber meist nach:

Knusperbrot mit Gurke!

Und dazu:

Ein kaltes, kaltes, kaltes Wasser mit Eiswürfelzucker!

Jaja, das Minimädel ist sehr bescheiden. Knusperbrot mit Gurke, das sind nämlich knusprige aber ganz nackerte, geviertelte Mehrkorntoastscheiben mit jeweils einer Scheibe ungeschälter Gurke drauf (ich muss zugeben: auch ich kann dieser Speise geschmacklich etwas abgewinnen). Und Wasser mit Eiswürfelzucker? Ganz einfach Wasser mit einem Eiswürfel drin. Das Minimädel hat sich halt irgendwann einmal eine Wortmelange aus Eiswürfel und Würfelzucker ausgedacht.
Moment: Wenn ich mir das so durchlese, klingt das ganz arg nach der Ess-Doktrin einer ziemlich unlustigen Übermama. Aber ich schwöre: Ich hab damit nix zu tun.

Kinder essen das, was ihnen schmeckt. Grundsätzlich entspricht das zwar genau meiner Vorstellung von Gesunder Ernährung, manchmal sind aber die Gerichte, die ihnen schmecken, etwas, naja, schräg. Ich erinnere mich beispielsweise noch genau an meine Biskuitteig-Phase: Kaum hatte ich von meiner Mama gelernt, wie man einen Biskuitteig anrührt, hab ich mir den auch gemacht, zum Essen, einfach so. Ohne Backen, versteht sich. Ein Ei, ein Esslöffel Zucker, ein Esslöffel Mehl. Ist ja wirklich kinderleicht.
Meine Nichten hingegen haben sich, als sie noch kleiner waren, von Saurem Brot ernährt: Essig und etwas Wasser in einem Suppenteller, das Ganze mit Brot aufgetunkt. Sehr, ähm, puristisch. Außerdem ein Dauerbrenner: Nudeln mit Ketchup. Himmel!

Es gibt allerdings ein Ketchup, mit dem könnte ich mir das sogar vorstellen: Das wird aus Hagebutten gemacht, was zwar auch ein wenig ungewöhnlich klingt, am Teller dann aber ganz und gar überzeugt.


Kartoffel-Wedges mit Hagebutten-Ketchup


Für das Ketchup
1 kleine rote Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 EL Butter
abgeriebene Schale von ½ unbehandelten Orange und ½ unbehandelten Zitrone
250 g Hagebuttenmus, hergestellt nach dieser Methode
50 ml Rotweinessig
100 ml Wasser
90 g Zucker
½ TL Salz
¼ TL Piment
¼ TL Nelkenpulver
¼ TL Cayennepfeffer

1. Zwiebel und Knoblauch fein hacken

2. Butter schmelzen und darin Zwiebel, Knoblauch, Orangen- und Zitronenschale anschwitzen.

3. Hagebuttenmus dazugeben, dann Essig und Wasser.

4. Alles gut verrühren, dann die Masse mit dem Stabmixer fein pürieren.

5. Zucker und Gewürze zum Püree geben und unter öfterem Umrühren etwa 25 – 30 Minuten köcheln lassen, bis das Ketchup dick und zähflüssig wird (es sollte allerdings auch nicht zu dick sein, denn es dickt beim Abkühlen noch ein).

6. Noch heiß in saubere Gläser oder Flaschen füllen, gut verschließen und kühl aufbewahren.


Für die Wegdes
Kartoffeln
Süßkartoffeln
Olivenöl
Salz, Pfeffer
Kümmel
Majoran getrocknet
nach Belieben etwas Paprikapulver

1. Backrohr auf 200 °C vorheizen.

2. Kartoffeln und Süßkartoffeln schälen und der Länge nach vierteln.

3. In einer feuerfesten Form mit Olivenöl, Salz, Pfeffer, Kümmel, Majoran und eventuell Paprikapulver vermischen.

4. Die Kartoffeln etwa 45 Minuten backen.

5. Mit Hagebuttenketchup und / oder Sauerrahm servieren.


Das Ketchup-Rezept stammt aus dem Buch „wild kochen“ von Anette Eckmann, erschienen im Christian Verlag.

9 Kommentare:

  1. Hagebuttenketchup klingt ja spannend!!! Das kommt gleich auf meine Experimentier-Liste ;-)

    Liebe Grüße, Julia

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  2. dass das Ketchup gut ist, kann ich mir vorstellen, ich bin vom Mus ja schon so begeistert!!
    Ich bin gestern zum 2.x erfolgreich auf Beerenjagd gegangen,
    lg

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  3. Ich hab grad über eine Studie zum Essverhalten von Kindern gelesen. Wenn sie alles mögliche angeboten bekommen, dann suchen sie sich genau das aus, was für sie gut ist und es kommen noch schrägere Kombis raus, als bei deinem Minimädel. zB: Leber, Milch und Banane...

    Du, sag einmal zu den Hagebutten. Hab jetzt grad nochmal bei dir nachgelesen, du machst es im Prinzip ja wie ich, das Mus. Aber die blöden Kerne blockieren mir immer die Flotte Lotte. Also kann ich immer nur kleine Portionen durchpassieren und muss dann die Lotte wieder von den Kernen befreien, sonst geht schnell gar nix mehr. Ist das bei dir genauso? Oder werden die Kerne nach langem Kochen weicher? Ich wollt halt gern immer Vitamine möglichst erhalten und koch nicht zu lange.
    Das Ketchup klingt nämlich schon wieder so genial und obwohl ich mir nach der Marmelade geschworen hab, heuer nix mehr mit Hagebutten zu machen, juckts mich jetzt schon wieder kräftig in den Fingern!

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    1. die Kerne werden nicht weicher! Man kann leider immer nur portionsweise durch die Flotte Lotte passieren und immer wieder die Kerne herausnehmen... Ich koche die herausgenommenen Kerne ein zweites Mal mit wenig Wasser und schicke sie noch einmal durch die Flotte Lotte. Dann koche ich sie ein 3.x mit viel Wasser für Tee...
      lg

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    2. Genau, Friederike ... Die Kerne werden leider nicht weicher. Deshalb koch ich von Anfang an die Hagebutten mit relativ viel Wasser, dadurch wird das Mus dann schön weich und lässt sich gut passieren - aber eben auch nur portionsweise und immer mit Kerne rausgeben zwischendurch. Deine Methode klingt aber auch gut!
      Das kenn ich übrigens auch von mir, liebe Kärntnerin - das Gedanken-Machen über die Kinderernährung :-) Ich hoff, deinem kleinen Butzi gehts gut ...

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    3. Schade, hab gehofft, es geht vielleicht doch ein bissl einfacher. Dem Butzal geht's gut, danke der Nachfrage, wir sind ganz vernarrt in unsere süße kleine Prinzessin!

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